Adrian „Jackpot“ Lewis ist ein zweifacher PDC Weltmeister, derzeit auf Platz 4 in der Weltrangliste und mit erst 32 Jahren hat er noch einige Jahre in dem Profisport vor sich. Für den ehemaligen Schützling von Phil „The Power“ Taylor, der seine Klasse momentan konstant auszuspielen scheint, ist die Darts-Weltspitze in Reichweite. Dabei war das Leben von Adrian Lewis bis dato alles andere als einfach.
Seinen Spitznamen „Jackpot“ stammt von seinem Auftritt in dem Las Vegas Desert Classic Darts-Turnier in 2005 – und fasst das Leben von Adrian Lewis bis jetzt eigentlich ganz gut zusammen. Das Turnier wurde im MGM Grand Las Vegas veranstaltet, damals war Adrian Lewis schon eines der jungen und heißen Darts-Talente und seit zwei Jahren unter den Fittichen von Phil Taylor. Als Zeitvertreib während des Turnieres spielte Lewis an einem Einarmigen Banditen im Casino und knackte dann auch den Jackpot von $72.000 – das einzige Problem an der Sache: Lewis war erst 20 Jahre alt und daher ein Jahr zu jung um in Las Vegas an Glückspielen teilzunehmen und so konnte er den Gewinn nicht ausbezahlt bekommen. Adrian Lewis schied dann auch 2-0 gegen Kevin Painter in der ersten Runde des Turnieres aus, welches am Ende von Phil Taylor gewonnen wurde.
Es ist, erstaunlicherweise, unbekannt ob Adrian Lewis seitdem sein Glück im Casino oder mit einem Online-Spielautomaten mit Jackpot-Gewinn versucht hat. Dabei würde dies zu seinem Leben passen, bei einem zweiten Versuch einen noch dickeren Jackpot abzusahnen, denn auch die sportliche Darts-Niederlage bei dem Turnier 2005 hat er nicht auf sich sitzen lassen.
Die folgenden fünf Jahre verbrachte Lewis damit sich in dem Sport zu etablieren, jedoch nicht ohne Kontroversen. So wurde er 2008 nach einer verbalen Auseinandersetzung mit Kevin Painter während ihres Viertelfinalspiels bei den Holland Masters für ganze sechs Monate gesperrt. Nach seiner Rückkehr folgten ein paar Tête-à-Têtes während Spielen gegen James Wade.
Doch dem folgte dann auch der letztendliche Durchbruch mit den aufeinanderfolgenden Siegen bei der PDC Darts Weltmeisterschaft in 2010 und 11. Nur vier Tage nach dem Gewinn seines ersten Titels 2010 trennten sich Lewis und seine damalige Freundin. Und da sich beide öffentliche Nachrichten über Facebook schickten, die nicht unbedingt die freundlichsten waren, wurde das Ganze von der englischen Boulevardpresse breitgetreten. Tragisch war vor allem, dass das Paar zu dem Zeitpunkt eine nur ein Jahr alte Tochter hatte.
Obwohl der ganz große sportliche Erfolg seit dem zweiten Gewinn in 2011 ausgeblieben ist, haben sich die Wogen in seinem privaten Leben geglättet. Lewis ist seit 2012 mit der besten Freundin seiner Schwester verheiratet und hat mit ihr einen Sohn und drei Stiefkinder aus Ihrer vorherigen Beziehung. Ganz typisch „Jackpot“ eben – anscheinend ist der Wandel von Glück zu Tragik und wieder zurück ein ganz normaler für Ihn. So erklärte er vor der Weltmeisterschaft 2011, dem Guardian, dass sein ganzes Leben durchaus die Züge einer Voraben-Talkshow hat. So lernte er zum Beispiel seinen eigenen Vater erst mit 17 Jahren kennen und auch nur weil er seinen ganzen Mut zusammen nahm und Ihn besuchen ging. Dann, ein paar Jahre später, als er mit seiner Mutter zu einem Dart Grand Prix fahren wollte und er sie abholen kam wurde die Tür von seinem Vater geöffnet. Einfach so, nach 25 waren seine Eltern wieder zusammen – ein ganz normaler Lewis-Wahnsinn also.
Sportlich sieht es momentan auch ganz gut aus. Konstant gut spiel Adrian „Jackpot“ Lewis sowieso seit Jahren. So verlor er 2016 nur knapp das Weltmeisterschaftsfinale gegen Gary Anderson. Und auch im Länder-Spiel ist er dauerhaft, meist zusammen mit Phil Taylor, erfolgreich – beide gewannen 2016 die Weltmeisterschaft für England im Finale gegen Holland. Und auch in der Premier League Saison spielt Lewis, neben Phil Taylor, groß auf. So sind beide nach dem letzten Spielewochenende in Manchester gleich auf, ganz oben in der Ligatabelle.
Bleibt es bei der Form, dann ist noch einiges von Adrian „Jackpot“ Lewis zu erwarten – und dass er die äußerst erfolgreiche Nachfolge seines ehemaligen Mentors Phil „The Power“ Taylor antreten kann steht außer Frage. Die kommenden Jahre werden zeigen ob er es auch tut. Das Potential zum Darts-Superstar hat er.